Während der frühen Hexenprozesse wurden unschuldige Frauen, die man der Hexerei bezichtigte, gezwungen, ein sogenanntes Hexenhemd zu tragen. Die Inquisition vermutete, die Frauen könnten Amulette oder Zaubermittel im Saum der Kleidung verstecken, weswegen sie der eigenen Kleider entledigt wurden. Die Gefangenen wurden durch das Hexenhemd und die Entfernung aller Körperhaare (auch hier vermutete die Inquisition Verstecke für Amulette) gleichzeitig gedemütigt und entpersonalisiert.
Das ausgestellte Exponat ist ein aus dem 17. Jahrhundert erhalten gebliebenes Hexenhemd aus Veringenstadt. Da normalerweise die Gefangene in ihrem Gewand verbrannt wurde, wird der Erhalt dieses Hemds auf die Begnadigung durch das Schwert zurückgeführt.
Für die Ausstellung wurde es vom Heimatmuseum Veringenstadt nach Ravensburg transportiert.