Wie war es möglich, zwei unschuldige Frauen dazu zu bringen, ihren Tod durch ein Geständnis zu besiegeln? Der Inquisitor verhörte die Ravensburger Frauen Anna Mindelheimer und Agnes Bader gemeinsam mit Bürgermeister Gäldrich und anderen Ratsmännern 15 Tage lang im Grünen Turm. Letztendlich gaben die Verdächtigten unter anderem zu, dem Glauben abgeschworen und einen Pakt mit dem Teufel geschlossen zu haben. Einen solch absurden Vorwurf zu bejahen scheint abwegig, aber die beiden Frauen standen unter dauerhafter Folter. Man kann nur spekulieren, was sie durchmachen mussten und wieso sie sich schließlich für den Tod entschieden.
Eines der gängigsten Foltergeräte war der Seilaufzug, der diesen Monat als Exponat des Monats vorgestellt werden soll.
Der Seilaufzug gehörte zu den schwereren Foltermethoden und wurde während der Hexenverfolgung bevorzugt eingesetzt. Die Frauen wurden an den Armen am Seilaufzug befestigt und nach oben gezogen. Neben dem Seilaufzug steht in der Sonderausstellung ein mit Spitzen besetzter Stuhl, der ebenfalls zur Folter verwendet wurde.
Der ausgestellte Seilaufzug stammt von der Fronfeste Bregenz und kann auf das 18. Jahrhundert datiert werden. Er wurde dem Museum Humpis-Quartier vom Voralbergmuseum in Bregenz zur Verfügung gestellt.