Ist von Badstuben die Rede, wird in der Regel damit ein Ort des Vergnügens, des üppigen Essens und Trinkens in Holzzubern und nicht zuletzt eine Stätte der Unkeuschheit assoziiert. Um dieses falsche Bild zu ändern, hat Beate Falk Schriftquellen ab dem 14. Jahrhundert ausgewertet und die Badstuben in der Reichsstadt Ravensburg über einen Zeitraum von 500 Jahren erstmalig beleuchtet. Einzelne Baderpersönlichkeiten, ihr enormes Heilkräuterwissen und ihre anatomischen Kenntnisse zeichnen ein neues Bild, das die Badstube als medizinisches Gesundheitszentrum offenbart. Über die zahlreichen Landbadstuben im Altkreis Ravensburg, die ganz unterschiedliche Ortsherrschaften instand hielten, geht der Blick weiter zu historischen und aktuellen Kur- und Heilbädern.
Da Ravensburg seinen Bürgern zwischen 1870 und 1960 kein städtisches Hallenbad anbieten konnte, waren private Wannenbadeanstalten und Fabrikbäder gefragte Einrichtungen. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts findet in den Schussenbädern und zuletzt im Naturreibad Flappachweiher der Freizeitaspekt des Bades seine Ausprägung. Das städtische Flappachbad feiert 2025 sein 100-jähriges Bestehen.
ISBN: 798-3-98221-604-1
29,80 Euro