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Die Sammlung

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Das Depot
Museum im Alten Theater, 1910
Relief "Marientod", oberschwäbisch, 16. Jh.

Die Sammlung des Museum Humpis-Quartier umfasst rund 8.000 Objekte und Konvolute, die ältesten datieren aus der Römerzeit um 100 n. Chr., die jüngsten wurden im Jahr 2020 hergestellt.
Ein zentraler Bestand der Sammlung sind Objekte, die die Geschichte des Humpis-Quartiers im 20. Jahrhundert repräsentieren und die sich einst im Besitz der früheren Bewohner*innen befanden. Diese werden durch weitere alltags- und kulturgeschichtliche Objekte aus der Gründerzeit und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Stadt Ravensburg und ihrer Umgebung ergänzt.
Aus dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit sind weit weniger Objekte erhalten geblieben. Hier sind im Bereich der Alten Kunst in erster Linie einige spätgotische Skulpturen oberschwäbischer Herkunft (Jakob Russ, Hans Multscher-Umkreis), Altarbilder und Tafelgemälde, Stadtansichten- und Prospekte, sowie eine kleine Sammlung des in Ravensburg geborenen Barockmalers Franz-Joachim Beich zu nennen, dazu frühneuzeitliche Zunfttafeln, Bürgerportraits, baugeschichtliche Funde sowie einige Einrichtungsgegenstände und in Ravensburg hergestellte kunsthandwerkliche Erzeugnisse.

Die Geschichte der Sammlung

Die Sammlung des Kunst- und Altertumsvereins

Der Ursprung der musealen Sammlung geht auf den 1887 gegründeten Ravensburger Kunst- und Altertumsverein zurück. Dieser bürgerliche Verein begann damals bewahrenswerte Objekte aus Ravensburg und der Region zusammenzutragen und stellte diese ab 1912 im Alten Theater gemeinsam mit der Sammlung des Naturkundlichen Vereins öffentlich aus. Damit wurde in Ravensburg das erste Museum begründet.
Präsentiert wurde dort ein universeller und breit gefächerter Sammlungsbestand: von spätgotischen Skulpturen (Leihgaben aus der Sammlung des Ravensburger Bildhauers Theodor Schnell), Altartafeln, Gemälden und Druckgrafiken, Einzelobjekten aus reichsstädtischer Zeit, über naturkundliche und botanische Artefakte, Objekte außereuropäischer, teils kolonialer Herkunft, bis hin zu Gebrauchsgegenständen und zeitgenössischem Kunsthandwerk.

Die Sammlung des Kunst- und Altertumvereins im Alten Theater

Nationalsozialismus und Nachkriegszeit

In der Zeit des Nationalsozialismus nahm die Konzeption des Museums und der Sammlung eine entscheidende Wendung unter ideologischen Vorzeichen. 1934 erfolgte zunächst die Umbenennung der Vereinssammlung in „Heimatmuseum“, 1938 ging die Sammlung des Kunst- und Altertumsvereins in den Besitz der Stadt über. Die geologische und die naturkundliche Sammlung wurde aus dem Museum ausgegliedert, Leihgaben zurückgegeben. 1941 wurde das Museum kriegsbedingt geschlossen und die verbliebenen rund 1.000 Objekte ausgelagert.
1955 wurde das Städtische Heimatmuseum im Vogthaus wiedereröffnet. Verantwortlich für die Konzeption zeichnete der ehrenamtliche Stadtarchivar Alfons Dreher, unterstützt von Albert Walzer vom Landesmuseum Stuttgart, die bereits ab Mitte der 1930er-Jahre die Federführung bei der Neuausrichtung des Museums innehatten. Spätgotische Deckenelemente und Wandvertäfelungen, Möbel und Inventar aus Ravensburger Bürgerhäusern sollten authentische Räumlichkeiten der reichsstädtischen Eliten vorstellen. Zunftscheiben und einige handwerkliche Gerätschaften veranschaulichten das städtische Handwerk. Der Aufbau der städtischen Sammlung blieb im Wesentlichen auf Schenkungen, Überlassungen oder Funde beschränkt.


Ravensburger Stadtansicht von 1643

Der lange Weg zum Museum

Mit der hauptamtlichen Bestellung des Stadtarchivs wurde in den 1970er- und 1980er Jahren die Pflege der Sammlung, vor allem die Inventarisierung und Sicherung der teils noch in den Stadttürmen ausgelagerten Bestände bewerkstelligt. Das Bewusstsein für den Erhalt der Sammlung, aber auch für eine zeitgemäße, didaktische Aufbereitung und Präsentation der Bestände und der Stadtgeschichte wuchs.
Wie schon 100 Jahre vorher, war es seit den 1980er-Jahren wieder eine Initiative aus der Ravensburger Bürgerschaft, die den Weg zu einem neuen Museum vorbereitete: Die 1991 gegründete Museumsgesellschaft Ravensburg e.V. setzte sich für Förderung, Aufbau und Erhalt eines städtischen Museums im Humpis-Quartier ein. Mit dem Erwerb und der denkmalgerechten Umnutzung des Gebäudekomplexes an der oberen Marktstraße wurde die Neuausrichtung des Ravensburger Museums im 21. Jahrhundert schließlich realisierbar. 2001 beschloss der Ravensburger Gemeinderat mit großer Mehrheit die Einrichtung des Museums für städtische Geschichte und Kultur. Durch großzügige Schenkungen der früheren Eigentümer, der Familie Hindelang und Humpis-Wirt Heiner König, wurde die museale Sammlung um über 2.000 Objekte ergänzt.
In der Aufbauphase des Museums spendeten neben der Museumsgesellschaft auch zahlreiche Ravensburger*innen Objekte und Kunstwerke für ihr Museum. Seit 2009 präsentiert das Museum fast 1.000 Jahre Stadtgeschichte in einem der besterhaltenen spätmittelalterlichen Wohnquartiere in Süddeutschland.
Bereits 2013 waren über 250.000 Besucher im Museum. Im selben Jahr wurde das Museum Humpis-Quartier zum vorbildlichen Heimatmuseum ausgezeichnet. 2015 gewann es den ersten Lotto Museumspreis Baden-Württemberg. 

Porzellan-Körbchen aus der Pension Hindelang

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr
 

Karfreitag, 24., 25., 26. und 31. Dezember bleibt das Museum geschlossen. Ostermontag und Pfingstmontag ist das Museum geöffnet.

zu den Öffnungszeiten

 

Eintritt

Erwachsene7 € 
Ermäßigt5 €
Kinder bis 18 Jahrefrei 
Gruppen ab 10 Personen  6 € 

zu den Eintrittspreisen

 

Museumsfilm

 
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Bundesministerium für Kultur und Medien