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Ein Stadtquartier wird Museum

Bauforschung und Sanierung

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Luftaufnahem des Humpis-Quartiers mit glasüberdachtem Innenhof 2009
Innenhof, rückwärtige Fassaden Humpisstraße vor der Sanierung
Archäologische Ausgrabungen im Innenhof um 2000

Faszinierend am Museum Humpis-Quartier ist, dass akribische bauhistorische Untersuchungen, Sondierungen und detaillierte Dokumentationen aller Funde und Befunde vorliegen, die es während des Rundgangs an vielen Stellen ermöglichen, in verschiedene Zeitschichten einzutauchen.
Bereits in den 1990er Jahren wurden erste stichprobenartige Voruntersuchungen in den damals noch vielseitig genutzten Gebäuden des Quartiers vorgenommen. Unter anderem logierten eine Pension, eine Töpferei, ein Erotic-Shop und natürlich die Humpis-Gaststätte in den Gebäuden.

Nach der Jahrtausendwende, als die Planungen für das neue Museum Fahrt aufnahmen, dienten die Untersuchungen nicht nur historisch-wissenschaftlichem Interesse, sondern auch der Erhebung von konstruktiven und planungsrelevanten Daten für die Sanierungs- und Umbauarbeiten. So führten zum Beispiel die zur Schadensermittlung durchgeführten Sondagen an einer abgesenkten Wohnzimmerdecke in der Marktstraße 45 zur Entdeckung der Bretterbalkendecke und der spätmittelalterlichen Bohlenstube, die heute einer der Glanzstücke des Quartiers darstellt.
Die enge Verzahnung von Bauforschung, Restaurierung, Denkmalpflege, Planung und Museumskonzeption zeichneten das einzigartige und bis heute beispielgebende Sanierungsprojekt aus.

Das Konzept der Restaurator*innen und Denkmalpfleger*innen hatte stets die Konservierung und den Erhalt auch fragmentarischer Spuren der früheren Nutzung im Blick: nicht die Wiederherstellung des ältesten, "originalen" Zustandes (und die damit verbundene unwiederbringliche Zerstörung aller darüber liegenden jüngeren Schichten) waren leitend für das Vorgehen, vielmehr galt es unterschiedliche Oberflächen, Putze, Tapeten, zugemauerte Durchgänge, offenliegendes Gebälk, auch neuzeitliche Einbauten zu sichern und zu erhalten und damit bauhistorische oder kulturgeschichtlich interessante Kontexte erhalten, sichtbar machen und vermitteln zu können. 

Tradierte Handwerkstechnik und  traditionelle Materialien im Hausbau spielten bei der Rekonstruktion eine große Rolle. So wurde beispielsweise der Zeugniswert der historischen Fenster erhalten, indem die ursprünglichen Vorfenster nach- und eingebaut wurden: eine thermische Aufwertung ohne optische Beeinträchtigung wurde somit erreicht. Bei der Restaurierung der Putze kamen spezielle Putzmischungen nach alten Rezepturen zum Einsatz, die der historischen Technik folgend von Hand angetragen wurden. Ein gläserner, schwebender Laubengang ersetzte einen in den Zeitläuften abgerissenen Laubengang.
Die architektonische Sprache der neuen Elemente lässt durch ihre klare, reduzierte Gestaltung und Konstruktion dem historischen Bestand Raum: sie hebt sich von ihm ab und verstärkt seine Wirkung, ohne ihn zu stören.

Diese behutsame Vorgehensweise macht den Gang durch die annähernd 60 Räume, Keller und Dachböden der Gebäude zu einer wahren Entdeckungsreise durch die Jahrhunderte!

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr
 

Karfreitag, 24., 25., 26. und 31. Dezember bleibt das Museum geschlossen. Ostermontag und Pfingstmontag ist das Museum geöffnet.

zu den Öffnungszeiten

 

Eintritt

Erwachsene7 € 
Ermäßigt5 €
Kinder bis 18 Jahrefrei 
Gruppen ab 10 Personen  6 € 

zu den Eintrittspreisen

 

Museumsfilm

 
Gefördert von
Partner
Bundesministerium für Kultur und Medien